Job Crafting

Elixir gegen berufliche Unzufriedenheit: Job Crafting

Hand auf’s Herz – wie viele Menschen in deinem Umfeld kennst du, die beruflich so richtig zufrieden sind? Die Zahl der unglücklichen, nach dem Sinn ihrer Arbeit fragenden, über- oder unterforderten, frustrierten Angestellten ist so hoch wie nie zuvor! Und das ist erschreckend und gleichzeitig so schade!

Ich möchte dir heute eine Möglichkeit vorstellen, wie du selbst zu deiner eigenen beruflichen Zufriedenheit beitragen kannst – ohne gleich alles hinzuschmeißen und den Job zu wechseln: Job Crafting.

Was ist Job Crafting?

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Es ist die ganz individuelle, aktive Gestaltung der eigenen Tätigkeit. Und es ist somit eine tolle Möglichkeit, deine Arbeit so anzupassen, dass ein besseres Match zwischen dir und deinen Aufgaben kreiert wird. Du lebst häufiger deine Stärken, Kompetenzen und Interessen aus, steigerst dadurch deine eigene Motivation und empfindest mehr Freude und Zufriedenheit bei der Arbeit. Du richtest also den Job nach dir und deiner Persönlichkeit aus.

Beim Job Crafting geht es darum, dass wir unsere Arbeit nicht als starre, unveränderliche Tätigkeiten hinnehmen (müssen), sondern dass wir sehr wohl Einfluss darauf haben (können).

Das mit der Motivation ist so eine Sache… Leider denken immer noch viel zu viele Arbeitgeber, dass ein eigenes, stylisches Büro, ein fetter Gehaltsscheck oder ein Obstkorb in der Büroküche die Herzen der Mitarbeiter höher schlagen lassen. Doch dass Geld und weitere extrinsische Motivatoren nichts mit der wahren intrinsischen Motivation zu tun haben, wie z.B. Begeisterung für die eigentliche Tätigkeit, ist längst kein Geheimnis mehr. Doch was lässt die Angestellten-Augen glänzen und ihre Herzen höher schlagen?

Was beeinflusst Motivation?

Laut den Forschern Deci & Ryan sind das genau vier Faktoren:

  • Autonomie bedeutet, Herr oder Frau deines eigenen Handels zu sein, selbstbestimmt und gemäß deiner eigenen Werte zu handeln.
  • Bindung bezieht sich auf die menschliche Nähe, Akzeptanz deiner Person und auf das Gefühl von Verbundenheit mit Kolleg:innen, Führungskraft und anderen Stakeholdern.
  • Kompetenz steht dafür, dass wir uns selbst als wirksam erleben wollen. Darüber hinaus bedeutet es, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu haben, wertvolles, unterstützendes Feedback zu bekommen und durch optimale Herausforderungen in den Zustand von Flow zu gelangen.
  • Sinn kann als Erweiterung der drei Vorherigen betrachtet werden. Das macht es allerdings nicht weniger wichtig – im Gegenteil. Seine Stärken für etwas Sinnvolles im Beruf einzusetzen, sodass „Arbeit“ nicht als Pflicht, sondern als etwas Erfüllendes empfunden wird, hat einen großen positiven Einfluss auf unsere Wahrnehmung von Arbeit.

Doch wie kannst du das in deinem Job umsetzen?

Bastel dir dein eigenes Berufsglück!

Wie das geht erklär ich dir in den nächsten drei Punkten:

1. Aufgaben anpassen
Was ist zu tun? Und was möchtest du mehr oder weniger tun? Hier geht es um das Anpassen der Art deiner Aufgaben, die Ausführung der Aufgaben (also wie kann etwas getan werden?) und um die Menge der Aufgaben (wovon willst du weniger oder mehr machen?).

2. Beziehungen verändern
Hier geht es darum, die zwischenmenschliche Interaktion mit Kolleg:innen, Kund:innen, Lieferant:innen oder sonstigen Personen, mit denen du während deiner Arbeit zu tun hast, zu verändern. Mit wem möchtest du stärker zusammenarbeiten und mit wem lieber weniger? Wer inspiriert dich und mit wem möchtest du in deinem nächsten Projekt zusammenarbeiten?

3. Einstellung ändern
Last but not least… Beim Cognitive Crafting geht es um deine eigene Einstellung zur Arbeit. Wie erlebst du deinen Job und wie nimmst du ihn wahr? Eher als lästiges Übel oder als Beitrag zum größeren Ganzen? Und wozu machst du das alles? Know Your Why – diese Säule ist die einzige, die nicht von äußeren Umständen abhängig ist, sondern die du ganz persönlich und subjektiv gestalten kannst.

Also, arbeitest du noch oder craftest du schon?

Wie hat dir dieser Artikel gefallen? Was war neu und was hat dich ganz besonders angesprochen? Ich freue mich auf deine Rückmeldung, Kommentare, Anmerkungen und Vorschläge.

Deine Silvie